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Hans Martin Hennig zur Ausstellungseröffnung im Kunstkabinett Klaus Evertz - Malerei Von ihr, der Farbe und der Aufhebung der Zeit Vor zweieinhalb Jahren habe ich mein Kunstkabinett mit der Ausstellung „Klaus Evertz – Malerei“ eröffnet. Die neue Ausstellung trägt den gleichen Titel. Aber während ich damals eine Reihe von sehr reduzierten Farbhandlungen gezeigt habe, die Kraft und Ruhe zugleich ausstrahlen, versammelt die neue Ausstellung Arbeiten, in denen die Reduktion noch einmal reduziert wird und siehe da: es erscheint die Fülle der Farbe, die Fülle der Farben. Dabei bleibt der Sog der Verwandlung spürbar im Wechsel der Bewegung der Farbkörper auf die Bildränder und das Bildzentrum hin. Wenn ich die vielfarbigen Bilder des Malers Klaus Evertz sehe, sehe ich – in Erinnerung, als Nachbild – zugleich die monochromen Bilder, bleibe also und werde Schwung. Und in dem Schwung, da herrscht eine ausbalancierte Ruhe, ein Atemholen, das den Rhythmus des Sehens gestaltet. Klaus Evertz hat bei Gerhard Hoehme, einem Meister der großen Geste und bei Jürgen Partenheimer, einem Meister der kleinen Geste an der Kunstakademie in Düsseldorf studiert. Und wenn ich mit seiner Malerei und seiner Zeichnung zusammen bin, empfange ich freundliche Grüße und Impulse des Großen und des Kleinen, die in einer Leichtigkeit bei Klaus Evertz zusammengefunden haben. Ob Groß- oder Kleinformat, monochrom oder polychrom, die Malerei von Klaus Evertz zeigt sich in großer Selbstverständlichkeit unterwegs: in ihre eigenen Möglichkeiten, die Anfang und Anlass überschreiten und Geschichten des Augenblicks erzählen, die offen und frisch sind, zart und still und das, obwohl sie ihre Farbenergie großzügig verschleudern oder umsichtig versammeln. Es sind Explosionen der Stille, die den Raum um sie herum größer und luftiger, weiter und schwingender machen. Es gibt eine chinesische Erzählung, in der ein Maler, als er sein Bild vollendet hat, in dieses über- und eingeht. Für heute wünsche ich uns auch diese umfassenden Verwandlungen in das Reich der Farbe und der Schönheit und die Freude, dann als jemand anderer zurückzukehren, um den Abend und die Malerei zu feiern. From her to eternity. Hans Martin Hennig Bonn, den 10. Juni 2010 zurück |