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Raum und Augenblick. Zu der Malerei von Detlef Beer Die Malerei von Detlef Beer ist auf den ersten Blick spröde und liebt die Distanz. Hier entfaltet sich ein Raum, der keine darstellende Funktion hat. Der Raum ist da. Und um ihn herum ist eine Farbe. Zu Anfang war es ein Gelb, dann ein Blau und bald auch schon ein Rot. Ein Miteinander von Farbe und Raumzeichnung, Raumbild entsteht, zu dem auch der Betrachter kommt. Er kann sich in der Malerei nicht spiegeln, nicht sehen. Er kann auch nichts identifizieren, nichts als Farbe, Linie und Form: Zeichen, die auf nichts und sich selbst verweisen, Energien, die konzentriert, schwer und leicht gefasst sind und eine Exkursion an die Oberfläche der Tiefe unternehmen. Das Bild bei Detlef Beer bleibt immer ein Gegenüber. Doch, was sehe ich da? Zuerst nimmt der Maler seinen breiten Pinsel, versieht einige Partien mit einer verdünnten elfenbeinschwarzen Ölfarbe und überlegt kurz, in welche Richtung er mit dem Pinsel geht. In wenigen Sekunden, mal ohne, mal mit kurzem Absetzen des Pinsels, ist dann der Bildinnenraum vollendet. Das Ergebnis ist für den Maler nur bedingt vorhersehbar. Er kann das Bild nicht vollkommen steuern. Sehr ruhig oder sehr komplex ziehen die Linien durch den Raum und bilden eine Struktur, in der Korrespondenz, Symmetrie und Abweichung dem Blick begegnen. Fragile, fast durchsichtige Innenbilder zeigen sich neben kräftigen Raumsetzungen. Danach gibt der Maler dem Innenraum einen Farbrahmen. Mit kleinem Pinsel trägt er die Acrylfarbe auf, hier Preußisch- und Ultramarinblau, in drei bis vier Schichten auf das Bild. Die Bilder des Detlef Beer erweitern die Möglichkeiten der Malerei. Es sind Versuchsanordnungen, die Kalkül und Zufall zusammenbringen. Es sind intensive und extensive Farb- und Raumerfahrungen, Verdichtungen und Erweiterungen des Blicks, die Momente öffnen und falten, die dann auch zu unserer Geschichte gehören können. Zurück zum Bild, zurück zum Blick, zurück zum Ich. Doch, was sehe ich da? Hans Martin Hennig Bonn, den 27. Januar 2011 zurück |